Ein Psalm für Gott von Tina
Er hat die Planeten in den Himmel gehängt, die Bäume auf die Welt gestellt. Er zündet in der Nacht die Sterne an und der Tag erwacht mit seinem strahlenden Lachen beim Sonnenaufgang.
Er ist am Anfang gewesen und bleibt bis in Ewigkeit bestehen, er ist stark wie der Donner und im leisen Flüstern des Windes zu finden.
Allmächtig, allwissend, allgegenwärtig auf immer und ewig. Er ist hocherhaben und wird doch ganz klein, um mit uns gemeinsam unterwegs zu sein.
Die Vögel, die Spinnen, die Lamas, die Katzen, die Pferde, die Bienen, die Hunde, die Fische, die Fliegen, die Kaninchen, Eichhörnchen, Schmetterlinge, Raupen, Adler, Rotkehlchen, alles was wir sehen, schmecken, riechen, erleben ist sein Meisterwerk, sein Ölgemälde.
Immer neues gibt es darin zu entdecken, zu verstehen und zu sehen, doch das I-Tüpfelchen, das Meisterstück darin bist Du, bin Ich, sind wir.
Geliebt, gewollt, heilig, begabt, einzigartig, wertvoll, besonders, phänomenal, nicht mit Gold aufzuwiegen,
als Hausgenosse in himmlischer Gemeinschaft zu leben,
unsere Berufung, unsere Bestimmung, als geliebte Töchter und Söhne Gottes zu leben.
Einzigartig ausgedacht und doch kaputt gemacht. Zerbruch kam in sein Meisterwerk hinein, das Dunkle hat sich ausgegossen, zum Scheinlicht erhoben und sich mit den Menschen verwoben.
Sein Meisterwerk, du, ich, wir- spiegeln zum einen sein Ebenbild wider, begabt, Licht, heilig, geliebt, gewollt und fähig seine Liebe zu leben,
doch in mir auch das vergleichen, beneiden, verletzen, hassen, manipulieren und auf Kosten anderer zu leben.
Mein, Dein, Unser Herz ist verletzt und verletzt, ist zerbrochen und zerbricht, ist getroffen und trifft.
Ich will lieber das Scheinlicht zeigen, die Schokoladenseite, die heile Welt, Friede, Freude, Eierkuchen. Spiele Theater, Komödien, Zeige im Scheinwerferlicht mein perfektes Gesicht, lächeln und lachen, leben und lieben. Bin mit dem Oberflächenleben zufrieden.
Doch in manchen Sekunden, Minuten, Stunden, da spür ich den Schmerz, ahne die Dunkelheit, die Einsamkeit, höre die Stimmen:
Du kannst nichts, du bist nicht, wer kann dich schon lieben. Leiste mehr, dann bist du wer.
Schau nicht so tief in dein Herz hinein, die Dunkelheit, den Zerbruch, den Schmerz, die Einsamkeit, sondern wahre lieber den Schein.
Manchmal, da wage ich den Blick, in meine Dunkelheit hinein, sehe die Scherben liegen, höre das Stimmengewirr. Wer kann mich so lieben, wenn ich mich selbst nicht lieben kann?
Wer kann das Chaos in mir besiegen, das Stimmengewirr entwirren, die Ängste, die Zweifeln, die Gedanken aushalten und mich trotzdem oder sogar deshalb lieben.
Ich höre die Stimme: „Du bist und bleibst mein Meisterwerk, geliebt, gewollt, heilig, begabt, einzigartig, wertvoll, besonders, phänomenal, nicht mit Gold aufzuwiegen.
Die Stimme des Vaters, ich kann sie nicht fühlen, höre nur den Anspruch, die Erwartung, dem Auftrag zu dienen. Die Stimme des Sohnes sie spricht, doch ich höre, was habe ich für dich getan und nun, was tust du für mich.
Alleingelassen mit meiner Dunkelheit, meinem Zerbruch, meiner Zerrissenheit.
Die Stimme des Vaters, des Sohnes sie werben um mich, doch ich kann sie nicht hören,
sie sind besetzt mit meinem Erleben, meinem Denken und meiner Prägung.
Alleingelassen mit meiner Dunkelheit lebe ich in der Oberflächlichkeit.
Manchmal, da wage ich den Blick, in meine Dunkelheit hinein, sehe die Scherben liegen, höre das Stimmengewirr. Wer kann mich so lieben, wenn ich mich selbst nicht lieben kann.
Wer kann das Chaos in mir besiegen, das Stimmengewirr entwirren, die Ängste, die Zweifeln, die Gedanken aushalten und mich trotzdem oder sogar deshalb lieben.
Ich höre die Stimme. Sie klingt anders, laut, stark, um seine Macht wissend und ich sehe den Löwen aus dem Stamme Juda, wie er an meine Seite tritt.
Ich bin der große Ich bin, Ich bin von Anfang an und bin bis in Ewigkeit. Ich schaffe aus Chaos Kunstwerke. Ich spreche zum Stimmensturm, sei still und lege die Wahrheit hinein. In meiner Mähne ist Halt bei Ängsten, Zweifeln und Not. Ich bringe das Licht in die Dunkelheit. Aus Scherben gestalte ich ein wunderschönes Mosaik und aus dem Nichts, dem schwarzen Loch lasse ich Wüstenblumen wachsen.
Hoffnung gewinnt Raum in mir, eine Ahnung der Möglichkeiten in den Unmöglichkeiten, Ewigkeit wird mir ins Herz gelegt.
Mit dem Löwen an meiner Seite wage ich den Schritt in die Dunkelheit meines Herzens, begegne dem Schmerz, dem Zerbruch, der Bösartigkeit, dem Leid, der Hoffnungslosigkeit, den Lügen, den Antreibern, dem Vorhof der Hölle und erlebe das Brüllen des Löwen, der die Lügen vertreibt.
Ich begegne dem Lamm Gottes, das auf sich nimmt, meine Schmerzen, meine Bösartigkeit, meine Hölle und meinen Zerbruch. Werde versorgt, umhüllt mit Liebe und getragen von Frieden.
Erlebe, wie der Löwe das Chaos gestaltet, Blumen entstehen lässt, Orte der Ruhe schafft und Oasen erwachen, sein Licht in mir Raum gewinnt, ein Mosaik entsteht, das mich Staunen lässt, mein Herz berührt – lachen wächst ganz tief in mir, purzelt in Freudenseifenblasen in die Welt hinein.
Lerne die Möglichkeiten des Himmels kennen, darf als Tochter Gottes eine Bürgerin des Himmels sein, habe freien Zugang zur Schatzkammer, zur Waffenkammer Gottes. Erlebe die Ewigkeit tief in meinem Herzen drin, zusammengefügt, eins, heil und versorgt. Leben in meinem Alltag im Glanz der Herrlichkeit mit Löwe und Lamm, Vater, Sohn und Heiligen Geist.
Und ich höre die Stimme, die spricht: „Du bist geliebt, gewollt, heilig, begabt, einzigartig, wertvoll, besonders, phänomenal, nicht mit Gold aufzuwiegen – als Hausgenosse in himmlischer Gemeinschaft zu leben – meine Berufung, meine Bestimmung, unsere Berufung, unsere Bestimmung – als geliebte Töchter und Söhne Gottes zu leben.