Vorbilder

Vorbilder

„Vorleben“ macht mehr Sinn als „Vorschreiben“ (Franz Schmidberger)

Ich muss ehrlich sagen, dass ich ein zwiespältiges Verhältnis zu Vorbildern habe. . Vorbilder, die wie Sterne an den Himmel gehängt werden, damit tue ich mich schwer – der Fall kann tief sein. Vorbilder, die mich teilhaben lassen an ihren Sternstunden und Wüstenzeiten, an ihren Erfolgen und wie sie aus Fehlern lernen, die bereichern mein Leben.

Einmal im Jahr fahre ich auf den Dünenhof und nehme mir Zeit für mich. Ich bin mit 25 anderen Frauen bei „Kreativ mit Gott im Gespräch sein“ und unsere Aufgabe an einem Nachmittag war, etwas über Vorbilder zu schreiben. Über wen sollte ich schreiben, mir fiel in dem Moment einfach keine lebende Person ein, kein kluger Gedanke über Menschen und klar, Jesus ist mein Vorbild, aber ehrlich gesagt, ist er so viel mehr als ein Vorbild. Ein Wort hat mich in diesen Dünenhof – Tagen und schon die Monate davor begleitet. Und so ist mein Text über Vorbilder entstanden.

Mein Vorbild: Frau Trotzdem

Frau Trotzdem berührt mich, fordert mich heraus, lädt mich ein. Darf ich ihr folgen?

Trotz ist doch ein Mangel – Du Trotzkind, an dir konnten wir verzweifeln, sagte meine Mutter oft. So ist mit den Jahren der Trotz abgelegt worden und nun begegnet mir Frau Trotzdem. Zieh ihn an, spricht sie zu mir. Nimm den Trotz in die Hand und lebe ein Trotzdem.

In mir wächst eine Ahnung, da ist Stärke drin, der Trotz kann meinen Blick bewegen und ich hole Altes wieder hervor.

Frau Trotzdem wird meine Wegbegleiterin, mal bewusster, mal unbewusster. In den letzten Jahren ist sie mir Freundin geworden – Wegefinderin und Lebensteilerin. Warum? Ich versuche es zu beschreiben.

Der Schrecken, der über die Erde zieht – trotzdem

Die Dunkelheit, die um sich greift – trotzdem

Verletzende Worte, obwohl man am Boden ist – trotzdem

Einsamkeit, die inmitten von Menschen erlebbar ist – trotzdem

Umstände, die zwingen, Liebgewonnenes zurückzulassen – trotzdem

Verlorene Zeit, Worte, die nicht mehr gesagt werden können – trotzdem

Menschen, die gehen und nicht mehr zurückkommen – trotzdem

Zuviel an Herausforderungen, Stolpersteinen, Wüstenzeiten – trotzdem

Trotzdem – nur einen Augenblick den Himmel suchen. Einen Augenblick dir Nahe sein. Einen Augenblick deine Wahrheit hören. Einen Augenblick in deine Liebe gehen.

Trotzdem – einen Augenblick den Himmel auf die Erde holen. Einen Augenblick bei dir sein, dem Seelentröster, dem Herzensheiler.

Manchmal nur ein kurzer, aber unendlich wertvoller Trotzdem – Augenblick, der Ewigkeitslicht in mein Leben bringt. Ein Augenblick, der mich staunend vor der stehen lässt.

Du bist derselbe, egal, wie die Umstände des Lebens sind.

 

Autor

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Martina Damerow

Martina Damerow

Jahrgang 1970 | verheiratet | 5 Kinder | Individual­psycho­logische Beraterin und Supervisorin | christlich orientierte Trauma­beraterin (ICTB) | Akkreditierte Supervisorin beim ACC Deutschland

Als Lebensberaterin und Supervisorin in Neumünster lebe, liebe und arbeite ich. Zusätzlich bin ich auch als Referentin in Deutschland tätig. Ich kenne einen Gott, der es mir ermöglicht hat, mich mit meinem „Gewordensein“ zu versöhnen und mein Sehnsuchtsland zu entdecken und zu leben. Meine Leidenschaft besteht darin, Menschen zu ermutigen, die Schätze in sich zu entdecken und ihr Leben selbst zu gestalten, anstatt sich von Umständen, Meinungen und eigenen Lebensmustern bestimmen zu lassen.

Auf dieser Homepage findest du verschiedene Angebote, die alle das Ziel haben, Menschen zu ermutigen, ihre Potentiale zu entdecken, sich selbst anzunehmen, in ihren Schwächen Stärken zu finden, ihren eigenen Weg zu suchen und zu gehen.

„Was du im Leben brauchst um dich zu entwickeln und deine Ziele zu erreichen ist Mut!“ (R.Dreikurs